Strassen - Sillian - Innichen - Bruneck - Brixen - Klausen - Bozen - Trento - Rovereto - Torbole
Nach dem Frühstück geht es frisch gestärkt auf die längste Etappe der Tour. Die Grenzstation zwischen Österreich und Italien ist dank Schengen völlig verwaist. Ab der Wasserscheide zwischen Drau und Rienz geht es dann praktisch den ganzen Tag lang sanft bergab.
Die Fahrt durch das Tal der Rienz ist (mangels Autobahn) mal wieder durch starken Verkehr geprägt. An einigen Stellen ist auf der Bundesstraße das Radfahren verboten, und ich werde über dubiose Radwege geleitet.
Ab Brixen wird's dann deutlich angenehmer. Die Autobahn saugt einen Großteil des Verkehrs von der Bundesstraße ab. Die Durchfahrt durch Brixen selbst entpuppt sich als ein einziger riesisger Stau! Als Großstadt erprobter Radfahrer schlüpfe ich aber flink durch die Kolonnen ...
Das Eisacktal entlang geht es weiter Richtung Bozen. Dank des nur mäßigen Verkehrs kann ich die Landschaft in vollen Zügen genießen.
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In Bozen rolle ich mit meinem Rad durch die Fußgängerzone der Altstadt (das ist in Italien vielerorts sogar legal!). Beim Versuch Bozen Richtung Süden zu verlassen, lande ich fast auf der Autobahn ... |
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Doch dann finde ich völlig unvermutet einen wunderschönen Radweg, auf dem ich völlig ungestört von allen Autos bis nach Trento rollen kann! Die Bergmassive auf beiden Seiten sind äußerst imposant. Im Tal selbst folgt eine Obstplantage auf die nächste. Von Trento aus wollte ich ja eigentlich direkt nach Riva del Garda fahren. Doch ein freundicher italienischer Radfahrer überzeugt mich davon, dass diese Route sehr bergig ist und ich wesentlich schneller an den Gardasee komme, wenn ich stattdessen über Rovereto fahre. Er ist sogar so nett, mich bis nach Rovereto zu begleiten! Unsere Kommunikation findet in einem Kauderwelsch aus italienisch, französisch und englisch statt. |
Nachdem ich mich in einer Ortschaft kurz nach Rovereto in einem Supermarkt mit Essen und Getränken eindeckt habe (ein echter Supermarkt außerhalb Österreichs - kaum zu glauben!) radle ich die letzen paar Kilometer an den Gardasee. Auch hier gibt es stellenweise einen Radweg. Und dieser weist eine echte Besonderheit auf: ein (beschildertes) Steilstück mit 20% Steigung!
Besonders heimtückisch ist aber eine nicht einsehbare, kurze, aber extreme Steigung unmittelbar nach einer Straßenunterführung: Ich komme dort mit einem hohen Gang hin und habe nur die Alternative mit diesem Gang hochzufahren, oder umzukippen, da der Pedaldruck so hoch ist, dass ich meine Schuhe nicht ausklicken (und stehen bleiben) kann! Erstaunlicher Weise gelingt das Manöver sogar.
Als ich den Gardasee erreiche, setzt bereits die Dämmerung ein. Einige Fotos sind daher leider verwackelt. Ich sehe auch das steil abfallende Westufer des Sees, mache mir aber noch keine Gedanken darüber, wo denn da die Straße verlaufen soll ...
Der Campingplatz ist eine einzige Enttäuschung: Es gibt keine Wiese sondern einen Kiesuntergrund! Und ich habe ja keine Matratze mit. Ich suche mir daher ein möglichst kiesarmes Fleckchen. Es wird trotzdem eine sehr harte Liegestatt.