2. Etappe: Mooslandl - Bruck an der Glocknerstraße (182 km)

Mooslandl - Hieflau - Admont - Liezen - Stainach/Irdning - Gröbming - Schladming - Radstadt - Wagrain - St. Johann - Schwarzach/St. Veit - Taxenbach - Bruck an der Glocknerstraße

Nach einer durchfrorenen Nacht (die Temperaturen lagen wohl nur knapp über dem Gefrierpunkt) stelle ich zunächst mal fest, dass jetzt auch mein Hinterreifen nahezu leer ist. Also: Schlauch wechseln. Um den Einsatz einer CO2-Patrone zu sparen (wäre meine letzte gewesen), borge ch mir von einem Camper eine Luftpumpe aus, die mehr schlecht als recht unktioniert und nur einen minimalen Luftdruck zusammen bringt.

Ich fahre daher mal recht vorsichtig los und hoffe möglichst rasch, ein Fahrradgeschäft oder eine Werkstatt ansteuern zu können. Doch an Hieflau führt die Straße vorbei und so entschließe ich mich bis nach Admont weiter zu fahren.

Die Straße führt nun durch die wunderschöne Landschaft des Gesäuse. Hier sind erstaunlicher Weise Unmengen an Radfahrern unterwegs. Auf einer Wiese am Straßenrand sehe ich einige äußerst merkwürdige Gebäude oder Zelte oder was auch immer das sein soll ...

In Admont findet sich zwar leider kein Fahrradmechaniker, da der erst am Nachmittag Dienst hat, aber immerhin bekomme ich neue Schläuche und man borgt mir eine Manometerpumpe.

Ich stelle bald fest, dass es im Ennstal keine Autobahn gibt. Der gesamte Schwerverkehr rollt gemeinsam mit mir über die Bundesstraße. Immerhin motiviert mich das, mal etwas mehr in die Pedale zu treten und ich fahre non-stop bis nach Schladming, wo ich mir ziemlich sicher bin, einen Fahrradtechniker aufzutreiben.

Die Beschilderung in Schladming ist für nicht Ortsansässige so verwirrend, dass ich zunächst mal daran vorbei fahre und dann erst von der falschen Seite in die Stadt zurück fahre. Aber immerhin findet sich ein Fahrradtechniker, der für ganze 6 Euro bereit ist, meine Achter und den Höhenschlag zu beseitigen.

Die Reparatur war zwar billig aber leider auch nicht viel wert. Der Höhenschlag ist zwar praktisch verschwunden und auch der Achter hinten ist kaum mehr zu spüren, aber vorne hat sich kaum was verbessert. Die Diagnose des Technikers: Beule in der Felge. Also heißt es, den Rest der Tour mit einem verbeulten Vorderreifen zu fahren.

Ich hab' an diesem Tag schon ziemlich viel Zeit verloren und zweifle schon selbst daran, ob es mir gelingen wird, mein Tagesziel tatsächlich zu erreichen. Doch angesichts der Verspätung radle ich von Schladming wieder praktisch ohne Pause bis nach Bruck an der Glocknerstraße, oder genauer gesagt zu einer Pension ca. 2 km davor.

Autobahn gibt's zwar auch im Salzachtal keine, dafür sieht aber die Bundesstraße selbst nun schon wie eine Autobahn aus! Das ist aber von Vorteil, da nun abschnittsweise 2 Fahrspuren pro Fahrtrichtung zur Verfügung stehen, aber trotzdem eher weniger Verkehr als im Ennstal ist, überholen mich praktisch alle Autofahrer auf der 2. Spur.

Alles in allem keine wirklich empfehlenswerte Route für Radfahrer!