Wien - Mödling - Heiligenkreuz - Alland - Altenmarkt - Kaumberg - Hainfeld - Lilienfeld - Annaberg - Josefsberg - Mariazell - Wildalpen - Mooslandl
Um 7 Uhr Früh geht's los. Im Frühverkehr durch Wien und dann über die B17 nach Mödling. Ab dort hält sich dann der Verkehr in Grenzen. Erstaunlicher Weise hält sich auf der sonst sehr windanfälligen Route auch der Gegenwind in Grenzen. Doch mehrere "Hügel" vor Heiligenkreuz Alland und Altenmarkt, bzw. der Gerichtsberg sorgen dafür, dass die Muskeln auf Touren kommen. Zunächst verrutscht noch dauernd der zwischen den Lenkerholmen eingespannte Schlafsack (samt darauf gespannter Isoliermatte und Fahrradabdeckung), doch nach einiger Zeit findet sich eine Montage, die dann für den gesamten Rest der Tour vorbildlich funktioniert. |
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Der erste ernsthafte Anstieg der Tour. Über zahlreiche Kehren geht es hinauf nach Annaberg (976 m). Zum ersten mal komm' ich so richtig ins Schwitzen. |
Hier mal ein Blick auf den bepackten "Drahtesel". |
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Über den Josefsberg, den höchsten Berg des Tages, geht es nach Mariazell. Dort ist die Basilika nach wie vor eingerüstet. |
Weiter geht es durch das wildromantische Salzatal. Auch hier gilt es wieder mehrere kleine Steigungen zu überwinden.
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Auf einer Abfahrt passiert dann das einzige echte Missgeschick auf der Tour. Quer über die gesamte Straße ist der Belag auf einer Länge von 1 Meter auf eine Tiefe von 3 cm aufgefräst - und das ganze auch noch leicht schräg. Keine Ahnung warum und vor allem warum es keine Warntafel gibt!
Dünne Rennradreifen sind damit jedenfalls hoffnungslos überfordert. Mit blockierenden Bremsen schlittere ich noch die letzten Meter vor dem "Graben" durch die Gegend, doch mit vermutlich Tempo 50 bohrt sich mein Vorderrad in die gegenüberliegende Grabenkante.
Ich spüre richtiggehend, wie sich mein Vorderreifen verbiegt. Doch das Rad passiert die Stelle mit einem kräftigen Rumpler, aber kerzengerade, nicht die Spur einer Sturzgefahr. Auf den ersten Blick scheint zu meinem allergrößten Erstaunen nichts passiert zu sein. Doch ich steige natürlich ab, um das ganze gründlicher zu untersuchen. Und da höre ich schon ein leises Zischen ...
Der Vorderreifen verliert langsam aber stetig Luft. Später stellt sich heraus, dass auch der Hinterreifen einen "Sickerpatschen" hat, doch dort dauert es bis zum nächsten Tag in der Früh, bis merkbar Luft draußen ist. Das alles wäre aber nicht so schlimm. Ein Schlauch ist schnell gewechselt und mit einer CO2-Patrone im Nu neu aufgeblasen. Doch bald stellt sich heraus, dass der Vorderreifen einen recht kräftigen "Achter" und der Hinterreifen einen kleineren Achter samt "Höhenschlag" davon getragen haben.
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Doch glücklicher Weise ist das Rad weitgehend problemlos fahrbar. Nur die Leistung der Vorderbremse ist durch den starken Achter beeinträchtigt. Weiter geht es hinunter ins Ennstal. Noch hab' ich keine Ahnung wo ich schlafen werde. Das geplante Etappenziel ist Hieflau. Ich bin erstaunlicher Weise an diesem Abend schon recht müde, da komme ich plötzlich zu einer 16%-Steigung. Doch da profitiere ich von meiner Kraft und von meinen kleinen Übersetzungen und fahre zwar langsam, aber stetig ohne große Probleme hinauf. Vor mir fährt ein Sattelschlepper in ähnlichem Tempo den Berg hinauf ... Nach der Abfahrt lande ich in "Mooslandl", einer Ortschaft, von der ich noch nie zuvor gehört habe, und dort gibt es, zu meinem Erstaunen, einen Campingplatz. Damit wäre also bereits das Nachtquartier gefunden. Die Betreiberin des Campingplatzes bietet mir an, alternativ auf der anderen Straßenseite, hinter ihrem Haus, mein Nachtlager aufzuschlagen. Ein Angebot, dass ich gerne annehme, da es dort wesentlich ruhiger ist! Im Nachhinein betrachtet, war das der beste Campingplatz. Weicher Untergrund - ich habe ja keine Matraze mit - vorbildliche Sanitäranlagen und für das Ganze bleche ich gerade mal 2 Euro ... |